Dokumentation zur Entstehung des Fantasie Modells eines Renaissance Schloßes und den Hintergründen seiner Vorgeschichte
1957 In meinem 7. Lebensjahr hatte ich die erste Begegnung mit einem Schloß und seiner Innenausstattung
Die Besichtigung des Schloßes Schillingfürst bei einem Schulausflug der 1. Volksschulklasse hatte einen tiefgreifenden Eindruck auf mich gemacht und war ein Schlüsselerlebnis. Gleich mußte ich zu Hause mit meinen Bauklötzen ein Schloß bauen, welches sogar durch das offene Dach mit kleinen Dingen ausgestattet wurde, welche ich in meinen Spielsachen fand, oder die ich aus Knetgummi fertigte. Ich glaube mich zu erinnern, daß dabei auch so etwas wie Hirschgeweihe waren.
Vom 9. bis ca. 13./14. Lebensjahr
Bald wurde mit Bauklötzen ein Schloß mit einer Etage gebaut. Es hatte 6 Zimmer welche in Art eines Puppenhauses auf einer Seite offen waren. Alles war eingerichtet mit kleinen Dingen, welche in meinem Spielzeug zu finden waren, vor allem auch mit Möbeln. Diese waren noch aus Knetgummi gefertigt. Auch kleine mit Blei- und Buntstift gemalte Bildchen welche verzierte Rahmen ebenfalls aus Knetgummi hatten. Einiges habe ich sogar noch! Bald ging ich dazu über kleine Bildchen mit Wasserfarben zu malen, welche auch Rahmen aus Pappe hatten. Ebenso entstanden dann auch kleine Möbel aus haltbarem Material, wie Karton, Zeichenpapier und später vor allem aus Bristol Karton.
1964 / 1965 ab meinem 14. Lebensjahr…
… wurde eifrig weiter gebaut und gebastelt Mit 15 Jahren kaufte ich meine ersten Bücher über Möbelstilkunde. Auch lernte ich das Germanische Nationalmuseum kennen. 1964 entstand dieses Schloß. Es war nun ganz aus Pappe. Da mir inzwischen die Kurzlebigkeit der Bauten aus Bauklötzen nicht mehr so recht gefiel, begann ich nun mit haltbarem Material zu arbeiten was mir große Freude machte. Seine Einteilung folgte noch im Wesentlichen meinen früheren Bauten aus Bauklötzen. Die Wände gingen 1969 in dem heute vorhandenen Renaissance Schloß auf. (siehe unterste Zeichnung) Die ursprüngliche barocke Einrichtung wurde dann später entfernt.
1969 wurde aufgestockt und ein großer Flügel mit einem Treppenhaus angebaut welches 1974 ein Gewölbe erhielt
Im gleichen Jahr wurde durch Entfernung der Decke im Eingangsbereich ein großer Saal geschaffen. Dessen bemalte Kassettendecke zeigt Darstellungen der 12 Monate. Da durch diesen Saal über 2 Etagen die Logik einer Durchgängigkeit vom Treppenhaus in die übrigen Räume nicht mehr gegeben war kam nun die Idee den Rundgang über eine Loggia außen herum zu führen. Damit entstand auch eine reizvolle Gestaltung der Hoffassade.
Die jetzige Gestaltung der Fassade und des größten Teiles der Innenräume wurde ab 1978 bis weit in die 80er Jahre durchgeführt. Die Technik mit Karton und Papier zu arbeiten habe ich immer mehr verfeinert. Das schöne vertäfelte Zimmer im 2.Stock ist davon ein Höhepunkt. Die Arbeitszeit nur für Decke und Wände betrug 50 Stunden! Wegen vieler Fragen von Bewunderern und aus eigenem Interesse hatte ich die Zeit notiert.
Die obenstehende Zeichnung zeigt die Grundstruktur des Baues nach Aufstockung und Anbau des kleinen Schloßes von 1964. Die erste Fassade von 1969 hatte Treppengiebel und wurde erst ab 1978 in der jetzigen Form gestaltet. Besondere Anregungen dazu gaben mir u.a. Bauwerke wie das Aschaffenburger Schloß oder das Rathaus in Großumstadt. Der Giebel im Eckbereich wurde 1974 um die Ecke versetz damit er in einer Achse mit dem Giebel des großen Flügels ist, was mir günstiger erschien.