Walter Seidel -  Altmeisterliche Malerei0
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Lebenslauf
 
Kindheit und Jugend
 
Am 1. März 1950 wurde ich in Kloster Sulz Landkreis Rothenburg o.T. im Elternhaus meiner Mutter geboren.  Dieses Haus war als Wildmeisterhaus zum ehemaligen (1530 reformierten) Kloster gehörig.  Es wurde 1585 unter Markgraf Georg Friedrich des Älteren erbaut, welcher das ehemalige Kloster gerne als Jagdsitz nutzte.  Dort verbrachte ich die ersten dreieinhalb Jahre meiner Kindheit.  Diese Zeit der frühen Kindheit war sehr anregend denn viele Menschen bewohnten das stattliche großelterliche Haus mit seinen altertümlichen Geheimnissen. 
 
Im Herbst 1953 zog ich mit meinen Eltern und Großeltern Seidel in das neu erbaute Haus nach Dombühl.  Es wurde in der Nähe eines heute nicht mehr bestehenden Sägewerks gebaut und bildete mit insgesamt 6 Wohngebäuden einen eigenen Ortsteil.  Dieser liegt ca. 2 km vom Dorfkern des Marktes Dombühl entfernt, jedoch nur 1 km vom Kloster Sulz.  Die ganze Umgebung war von Feldern  und Wiesen, kleinen Fußwegen und einem Wiesenbach geprägt und wurde ausschließlich landwirtschaftlich genutzt.  Die Ansicht von Kloster Sulz, welche sich von meinem Elternhaus bot, war mit seinem geschlossenem, in Jahrtausenden gewachsenem Ortsbild mit der großen gotischen Klosterkirche von einzigartiger Schönheit.   Diese Eindrücke haben seit meiner frühen Kindheit meine Vorstellung von der Welt, von Schönheit und Harmonie geprägt und sind bis heute zu einem unverrückbaren Maßstab geworden.
 
Durch einen unverzeihlichen Verschandelungsvandalismus ist dies alles so gründlich zerstört worden. Kein Weg und kein Stein ist geblieben wie er war.  Auch der nahe Wiesenbach mußte daran glauben.  Molche, Krebse, Flußperlmuscheln, auch ein seltenes Knabenkraut welches ich vor 30 Jahren dort noch fand sucht man heute vergebens.  Der Wiesengrund war den Verantwortlichen leider nicht mehr wert als einen gigantischen Schrotthandel darauf zu genehmigen. 
 
Meine künstlerische Entwicklung und die Neigung zum Malen und Zeichnen begann in meiner Kindheit und ist wohl angeboren.  Ich erinnere mich an das 1. Volksschuljahr - unsere Lehrerin Fräulein Walter zeichnete einen Spitzbogen mit Vierpaßrosette and die Tafel.  Sie erklärte, daß dies der gotische Stil sei.  Das hat mich tief beeindruckt, war mir doch der schöne gotische Bogen des Sulzer Kirchenportals von früher Kindheit an vertraut und von mir schon immer als etwas Besonderes und Erhabenes wahrgenommen worden.  Der gotische Stil mit seinen eindrucksvollen Details war für mich von großer Faszination.  Die Bauten in Rothenburg und Ansbach gaben mir eine gute Vorstellung davon.  Im Alter von 11 Jahren fertigte ich aus Zeicheblockpapier Kirchenbauten mit filigran ausgeschnittenen Maßwerkfenstern, durchbrochenen Turmhelmen und Strebepfeilern wie ich sie in Rothenburg gesehen hatte.  Alle architektonischen Elemente wußte ich in den Fachausdrücken zu benennen.  In einer Sonderschau der Fränkisch-Hohenlohischen Landesausstellung „Hobbys und Talente“ 1962 in Ansbach waren diese Arbeiten zusammen mit einigen Zeichnungen zu sehen.  Zur Teilnahme war in der Zeitung aufgerufen worden, worauf ich mich meldete, und dadurch meine erste öffentliche Ausstellung hatte.  Mein Vater kaufte mir dort „Das große Buch der Kunst“.  Es kostetet 50,- DM und war für damalige Verhältnisse für einen Handwerker – mein Vater war Zimmermann – eine sehr beachtliche Geldausgabe.  Ich denke in großer Dankbarkeit daran zurück, denn noch heute hat dieses Buch für mich einen Aura des Besonderen und Kostbaren.  Fand ich darin doch die erste Begegnung mit vielen bedeutenden Kunstwerken und Begriffen der Kunstgeschichte, die für mein Leben so prägend werden sollten. 
 
Schon damals entstanden erste Kopien von mir nach alten Meistern mit einfachen Schulwasserfarben auf Zeichenpapier gemalt, vor allem nach Rembrandt und Dürer.  Ein niederländisches Blumenstilleben im Lesebuch der 7. Klasse gefiel mir über alle Maßen und erweckte in mir den großen Wunsch auch so malen zu können.
 
Künstlerischer Werdegang (Laufbahn)
 
Nach der Volksschule absolviert ich in Feuchtwangen eine 3 ½ - jährige Lehrzeit als Musterzeichner – Patronen für Teppiche.  In dieser Zeit entstanden schon in meiner Freizeit zahlreiche Ölgemälde.  Meine Ölfarben bekam ich mit 12 Jahren.  Im Alter von 19 Jahren begann ich am staatlichen Technikum für Textilindustrie in Reutlingen ein weiterbildendes Studium von 6 Semestern mit dem Abschluß eines Designers für Webwaren.  In dieser Zeit vervollkommnete ich auch meine Malerei soweit, daß ich mich in Alter von 24 Jahren – nachdem ich noch die Bundeswehrzeit hinter mich gebracht hatte – als Kunstmaler selbständig machen konnte.
 
 
 
1975     fand in Aschaffenburg im Café Hench mit bestem Erfolg meine erste große eigene Ausstellung statt.
 
1978     mietete ich in Aschaffenburg eine Wohnung mit kleinem Atelier und behielt meine Wohnung im Elternhaus in Dombühl als Hauptwohnsitz.  Im Dezember hatte ich in Frankfurt im Auktionshaus Wilhelm Döbritz eine Ausstellung.  Bereits eine halbe Stunde vor Eröffnung war ein großer Teil der Bilder verkauft.
 
1979     Ein Fernsehbericht in der Sendung „Titel, Thesen, Temperamente“ brachte Resonanz aus ganz Deutschland.  Es entstanden noch heute bestehende Kontakte.  Im Herbst besuchte mich durch Vermittlung von Herrn Alfons Peters der Galerist Monsieur Guy Pernet aus Juan les Pins bei Cannes und kaufte nahezu alle Bilder die ich zur Verfügung hatte.
 
1980     fand in Juan les Pins der der „Galerie La Licorne“ eine große erfolgreiche Ausstellung statt.  Zu den Kunden gehörte auch ein weltbekannter Goldschmied aus Cannes.  Er erwarb ein Gemälde auf welchem Preziosen des 16. Jahrhunderts dargestellt waren.  Damit begann ein reger Kontakt nach Südfrankreich, wodurch in den 80er Jahren ein großer Teil meiner Bilder dort verkauft wurde.  Die „Galerie La Licorne“ eröffnete bald in Cannes in der rue d’Antibes eine weitere Galerie.  Kunden aus aller Welt kauften dort u.a. auch meine Bilder.  Die Galerie führte etwa 12 Maler die alle vertraglich gebunden waren.  Ich hatte mich jedoch davon freigehalten und lehnte auch ein Haus ab, welches Madame Pernet für mich kaufen wollte.  Daß ich gerne in Aschaffenburg lebte konnte man überhaupt nicht verstehen und hielt mich für verrückt.
 
1982     Einzelausstellung in Cannes
 
1985     Ausstellung in Aschaffenburg bei Paul Schneidawind in der Frohsinn-Galerie, welche damit erfolgreich neu eröffnet wurde.  Ich vergesse nie, wie zur Vernissage plötzlich Madame Pernet und Marja van Beest von der „Galerie La Licorne“ überraschend vor mir standen.  Sie schrieben ein Kompliment in das Gästebuch welches mit dem Satz endete: „Nun aber wieder an die Arbeit für Galerie La Licorne“.
 
1987     Neben Südfrankreich pflegte ich auch Kontakte in Deutschland.  So stellte ich meine Bilder auch in Mainz in der Kunsthandlung von Nicole G. Deger aus.  Sie sorgte mit Nachdruck dafür, daß endlich ein Katalog erschien und verfaßte den sehr einfühlsamen Text dazu.
 
1988     bekam ich vom Foyer Européen in Luxembourg eine Einladung meine Bilder dort auszustellen, was im Herbst des gleichen Jahres auch geschah.
 
1990     Ausstellung in Köln in der Galerie Edel bei Klaus Edel , einem bedeutenden Händler für alte Meister
 
1991     Durch zusätzliches Anmieten einer kleinen Wohnung und eines langen Flures auf meiner Etage in Aschaffenburg bekam ich ein großes Atelier und eine Galerie.  Fast jedes Jahr gibt es nun Atelier Ausstellungen die immer gerne besucht werden.  Es gab natürlich in all den Jahren noch eine Reihe weiterer Ausstellungen die hier nicht alle aufgeführt werden können.
 
1995     Erwähnen möchte ich jedoch besonders eine große Ausstellung in Würzburg in der Galerie Art Spektrum bei Herrn Albrecht Neuhaus.  Es erschien eine ganzseitige Publikation in der Weltkunst.
 
1997     Im Frühjahr erfolgte der Erwerb des Anwesens Güterberg 23 in Aschaffenburg.  Im Sommer hatte ich eine größere Ausstellung in Schillingsfürst im Landkreis Ansbach in der neu eröffneten Ludwig Dörfler Stiftung.
 
Am 30. Oktober verstarb mein Vater
 
1999     2. Ausstellung in Würzburg, Galerie Art Spektrum.
 
2000     2. Ausstellung in Schillingsfürst in der Galerie der Ludwig Dörfler Stiftung. 
 
Am 30. August verstarb meine Mutter.  Durch den Tod meiner Eltern gab es naturgemäß größere Veränderungen welche viel Zeit beanspruchten und viel Unruhe in mein Leben brachten.
 
2001     Ausstellung in meinem Geburtshaus, dem historischen Wildmeisterhaus in Kloster Sulz.  Diese wurde von den Kirchweihfreunden glanzvoll und bestens organisiert.
 
2002     Ausstellung in den historischen Räumen des Reichsstadtmusems Rothenburg o.T.
 
2003     In beiden Wohnsitzen denkwürdige Ausstellungen:
 
Im Frühjahr: „25 Jahre in Aschaffenburg“, und
 
im Herbst in Dombühl: „50 Jahre Elternhaus in Dombühl“
 
2004     Nach 26 glücklichen Jahren in der Herstallstraße 35 in Aschaffenburg erschien es mir zweckmäßig Wohnung und Atelier mit Galerie in den Gartenflügel meines Anwesens am Güterberg zu verlegen, wo ich seit dem 1. September 2004 gerne wohne und arbeite.
 
 
 
Ab 2004 bis heute folgt in Kürze.
 


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